Torhüter-Debatte der deutschen Nationalmannschaft
Manuel Neuer (37 Jahre alt) feierte am Wochenende beim 8:0 Sieg gegen Darmstadt nach knapp 11 Monate sein tadelloses Comeback. Er verletzte sich beim Skifahren, fehlte beim FC Bayern München sehr lange. Es passierte viel in seiner Fußballwelt, Julian Nagelsmann wurde in der Zwischenzeit neuer Deutscher Bundestrainer, davor war er Manuel Neuers Trainer im Club. Nagelsmann machte nun Ilkay Gündogan zum DFB-Kapitän, auch die Nummer 1 im Tor verlor Manuel Neuer an Marc-André ter Stegen (31 Jahre alt) vom FC Barcelona. Dieser wird seinen Posten nicht kampflos aufgeben. Neuer hatte seine Probleme mit Nagelsmann. Und die deutsche Fußballnation wird sich bis zum Juni 2024 und der EM 2024 fragen: Wer wird die Nummer 1 im deutschen Tor 2024 sein?
Die Geschichte hat gezeigt, dass die Wahl des Torwarts für die deutsche Nationalmannschaft immer wieder für Diskussionen sorgte. Ein berühmtes Beispiel ist die überraschende Entscheidung von Bundestrainer Sepp Herberger 1962, den jungen Wolfgang Fahrian als Stammtorwart einzusetzen, obwohl dieser erst kürzlich vom Verteidiger zum Torwart umgeschult wurde. Diese Entscheidung stieß nicht nur bei dem bisherigen Stammtorwart Hans Tilkowski auf Unverständnis, sondern auch bei einem Großteil der Bevölkerung. Kahn und Lehmann.
Mit der EM 2024 in Sicht wird erneut die Frage gestellt, wer das deutsche Tor hüten wird: Marc-André ter Stegen, der zuletzt tadellos spielte im DFB-Trikot und im Verein in Spanien, oder Manuel Neuer, der als „unzerstörbar“ gilt. Trotz seiner kürzlichen Rückkehr äußerte sich Neuer demütig über ter Stegen, wobei unklar bleibt, ob er diese Haltung auch hinter verschlossenen Türen beibehält.
Wer ist besser ter Stegen oder Neuer?
- Manuel Neuer: 117 Länderspiele seit 2009 mit 113 Gegentoren (48 Spiele ohne Gegentor)
- Marc-André ter Stegen: 38 Länderspiele seit 2012 mit 47 Gegentoren (11 Spiele ohne Gegentor)
- Manuel Neuer: aktueller Marktwert 5 Mio. EUR
- Marc-André ter Stegen: aktueller Marktwert 35 Mio. EUR
- Manuel Neuer: 479 Spiele in der Bundesliga
- Marc-André ter Stegen: 108 Spiele in der Bundesliga, 266 Spiele in LaLiga
Die Torwart-Kriege Deutschlands
In der Vergangenheit gab es zwei bedeutende „Torwartkriege“ in Deutschland. 1986 entschied sich Franz Beckenbauer für Toni Schumacher, was für Unmut bei Uli Stein sorgte. 2006 musste Oliver Kahn eine ähnliche Enttäuschung erleben, als er nicht als Stammtorwart für die WM ausgewählt wurde, sondern Lehmann.
Die Schwierigkeit der Entscheidung
Die aktuelle Debatte ist besonders kompliziert, da nicht klar definiert ist, wer der Favorit und wer der Außenseiter ist. Bundestrainer Julian Nagelsmann kann sich nicht auf Manuel Neuers bisherige Leistungen verlassen und muss jedem Spieler gleiche Chancen einräumen. Aktuell scheint es keinen Grund zu geben, warum ter Stegen seinen Platz im Tor aufgeben sollte.
Die Bedeutung der Entscheidung für das Team
Nagelsmann muss bei seiner Entscheidung vorsichtig sein, da sie Einfluss auf die Teamdynamik haben kann. Ein Beispiel dafür ist die Entscheidung von Jogi Löw 2018, Neuer trotz seiner kürzlichen Genesung als Torwart aufzustellen, was das Gefühl unter den Ersatzspielern negativ beeinflusste. Nagelsmann muss seine Entscheidung sowohl intern als auch extern klar und überzeugend kommunizieren, um das Teamgefühl nicht zu beeinträchtigen.
Aus der Geschichte kann Nagelsmann lernen, dass er seine Entscheidung weder in einem Münchner Bahnhofshotel verkünden noch bis zum letzten Training warten sollte. Wir sind gespannt, wer im Tor stehen wird.