Nationalmannschaft Aufstellung: Stabile Defensive als Schlüssel zum EM-Titel

DFB-Team: Stabile Defensive als Schlüssel auf dem Weg zum EM-Titel

Die deutsche Nationalmannschaft hat in den letzten Jahren versucht ihre defensive Stärke zur Grundlage ihres Erfolgs zu machen. Die Betogung liegt auf „versuchen“, denn man wartet seit acht Jahren auf ein Länderspiel ohne Gegentor. Eine solide Abwehr ist entscheidend, um bei großen Turnieren weit zu kommen. Mit erfahrenen und talentierten Spielern wie Antonio Rüdiger und Joshua Kimmich hat das Team eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend gefunden. Die Konteranfälligkeit der Deutschen ist hoch – das soll sich 2024 ändern. Hier mehr zur deutschen Aufstellung.

„Die Offensive gewinnt Spiele, doch die Defensive gewinnt Turniere“unbekannter Fußballtrainer

Ein weiterer Aspekt, der zur Stabilität beiträgt, ist das Torwartspiel. Manuel Neuer, seit Jahren eine feste Größe im deutschen Tor, bringt nicht nur Erfahrung, sondern auch außergewöhnliche Fähigkeiten mit. Seine Reflexe und Fähigkeit, das Spiel zu lesen, machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Abwehr. Auch sein Kontrahent im deutschen Tor, die Nummer 2 Marc-André ter Stegen zeigt beeindruckende Leistungen, was die Auswahl für den Trainer noch interessanter macht.

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Manuel Neuers Rekordmarken

Manuel Neuer hat als Nationaltorwart 113 Tore kassiert, was bedeutet, dass er im Schnitt weniger als ein Tor pro Spiel zulässt. Besonders beeindruckend ist, dass in 48 Spielen gegen ihn kein einziges Tor fiel. Dies zeigt seine herausragenden Fähigkeiten und Position als eine der besten auf seiner Position.

Am Samstag (01.06.2024) nahm er nach einer kürzlichen Magen-Darm-Infektion wieder an dem Training in Herzogenaurach teil und scheint nun wieder in bester Verfassung. Voraussichtlich wird er am Montag in Nürnberg gegen die Ukraine im Tor stehen. Trotz dieser beeindruckenden Rekorde gibt es jedoch auch Statistiken, die weniger positiv sind und unter anderem zu Deutschlands frühem Ausscheiden bei den letzten großen Turnieren beitrugen.

Deutschland blieb zuletzt 2016 ohne Gegentor in einem Turnier

Beim Achtelfinale der EM 2016 errang Deutschland einen 3:0-Sieg gegen die Slowakei. Seit diesem Spiel haben sie in den folgenden zwölf Spielen immer mindestens ein Gegentor kassiert, insgesamt 19 Tore. Das ergibt einen Schnitt von über 1,5 Gegentoren pro Spiel.

Besonders in Katar stand Manuel Neuer öfter im Mittelpunkt, aber die Hauptprobleme lagen oft bei der Defensivstrategie. Die Absicherung gegen Konter zeigte oft Schwächen. Ein Beispiel dafür war das WM-Spiel 2018 gegen Mexiko, bei dem ein schneller Angriff zum 1:0-Siegtreffer führte. Unter dem Trainer Hansi Flick endete jedes fünfte Gegentor mit einem gegnerischen Konter. Auch unter Nagelsmann führte ein Konter nach einem leichten Ballverlust zur 0:2-Niederlage gegen Österreich.

Andrich als „Worker“ im DFB-Team neben Kroos

Einige Tage nach dem Spiel sprach der Bundestrainer darüber, dass die deutsche Mannschaft möglicherweise mehr „Worker“ als Künstler benötige. Diese Bemerkung bezog sich auf die Einstellung aller Spieler, besonders aber auf die Abteilung mit großer Verantwortung in der Restverteidigung.

Aus diesem Grund wählte Nagelsmann Robert Andrich aus, um neben dem zurückgekehrten Toni Kroos im zentralen Mittelfeld zu agieren. Im ersten Spiel hielt das Duo aus Andrich und Kroos gemeinsam mit Torhüter Marc-André ter Stegen beim 2:0-Sieg gegen Frankreich das Tor sauber. Wenige Tage später besiegte das Team die Niederlande mit 2:1.

Joshua Kimmich äußerte sich zufrieden: „Robert hat sich mit Toni sehr gut ergänzt. Das hat in den vergangenen beiden Spielen sehr gut funktioniert.“ Der FC-Bayern-Profi fügte hinzu, dass Andrich nicht nur als Kroos‘ rustikaler Beschützer gesehen werden sollte: „Robert bringt auch spielerische Qualitäten mit.“

Augenmerk liegt auf der Defensive

In Herzogenaurach wird der fast vollständige Kader nun darauf vorbereitet, die Spielabläufe zu verfeinern. Die Gegner in den kommenden Test- und Gruppenspielen werden voraussichtlich ihren Fokus auf eine starke Defensive legen. Deutschland wird daher gezwungen sein, Lücken zu schaffen und sich taktisch so zu positionieren, dass sie nach Ballverlusten genügend Abwehrspieler auf dem Feld haben.

Seit der Änderung des Europameisterschaftsmodus 1980 hin zu einem Finalturnier mit Gruppenphase hat kein Team den Titel gewonnen, ohne mindestens ein Spiel ohne Gegentor zu absolvieren. Bei Weltmeisterschaften gilt das gleiche. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 blieb Deutschland in vier von sieben Spielen ohne Gegentor.

Wer schreibt hier?

  • Nils Römeling

    Nils Römeling zeichnet sich seit 2006 als versierter Autor und Betreiber von erfolgreichen, reichweitenstarker Fußballwebseiten aus. Sein Fokus liegt auf der Bereitstellung aktueller Nachrichten, die die deutsche Nationalmannschaft, die Bundesliga, den internationalen Fußball und den Frauenfußball abdecken. Persönlich hat er die einzigartige Erfahrung gemacht, mehrere Fußballweltmeisterschaften (2010, 2014 und 2022) live zu erleben und über die jüngsten Fußball-Europameisterschaften in den Jahren 2016 und 2021 zu berichten. Abseits seiner beruflichen Tätigkeit findet er Vergnügen daran, Spiele des FC Augsburg direkt im Stadion zu verfolgen.

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