Fußball in Deutschland: Von den Anfängen bis zur EM 2024

Fußball hat in Deutschland eine besonders große Bedeutung und genießt ein gesellschaftliches Alleinstellungsmerkmal. Nicht erst seit gestern ist der „König Fußball“ bei den Fans hierzulande beliebt. Wer sich mit der sportlichen Historie auseinandersetzt, stößt auf viele interessante Begebenheiten, welche teils eventuell auch schon in Vergessenheit geraten sind. Dabei spielen allen voran die Erfolge der Nationalmannschaft und der Bundesliga eine Rolle. Wir geben einen kurzen Überblick über die Fußball-Historie des diesjährigen EM-Gastgebers. 

Fakten zur Geschichte des Fußballs in Deutschland

Die Ursprünge des Fußballs liegen bekanntermaßen in England. Bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Spiel dort entwickelt, erste Vereine wie der Sheffield Football Club gegründet. Das erste Regelwerk entstand 1848 an der Eliteuni Cambridge. Bis der Fußball seinen Weg nach Deutschland fand, sollten noch einige Jahrzehnte vergehen. 

Die Anfänge des Fußballs in Deutschland 

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Einen ersten Kontakt mit dem Fußball gab es in Deutschland zur Mitte der 1870er-Jahrem auf ein einem Braunschweiger Gymnasium. Der Sportlehrer Konrad Koch ließ seine Schüler im Unterricht kicken und ermöglichte ihnen so den Kontakt mit der damals noch neuen und unbekannten Sportart. 

In dieser Phase war Turnen die wohl beliebteste sportliche Disziplin in Deutschland. Dementsprechend dauerte es einige Zeit, bis sich die Menschen für den Fußball interessierten. 

Erste Vereine wurden Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin gegründet, darunter der heutige Bundesligist Hertha BSC. Den Startschuss soll allerdings der BFC-Germania gegeben haben. Zu den ältesten deutschen Fußballvereinen zählen außerdem: 

  • der Karlsruher FC,
  • Altona 93
  • sowie der 1. Hanauer FC. 

In den folgenden Jahren schritt die Entwicklung umso rasanter voran. Bereits im Januar 1900 wurde der DFB in Leipzig gegründet. Große Städte wie Berlin entdeckten die potenzielle Kraft und Bedeutung des Sports und förderten ihn, indem sie Stadien bauten, indem die Spieler ihrer Leidenschaft nachgehen und die Fans sie feiern konnten. 

Bereits auf dem Allgemeinen Deutschen Sportfest 1899 zeichnete sich dieser Schritt ab, da hier Fußballer in hoher Zahl aufliefen und die Relevanz von Zusammenschlüssen anhand des Beispiels der Leichtathletik erkannten. 

1908 spielte eine Auswahl deutscher Sportler das erste Spiel als Nationalmannschaft, Gegner war die Schweiz. Damals verlor die Elf, deren Besetzung nach regionalen Kriterien (keine Gegend und kein Club in Deutschland sollte benachteiligt werden) statt nach Leistung entschieden worden war, mit 5:3. 

Spannender Fakt: In den folgenden Jahrzehnten war eine Professionalisierung des Sports trotz der wachsenden Beliebtheit nicht gewünscht und wurde sogar vom DFB vermieden. Entsprechende Entwicklungen kamen erst deutlich später in Bewegung. 

Fußball in Deutschland heute: Sportart mit einmaligem Stellenwert 

Seit den Anfangstagen hat der Sport in Deutschland eine rasante Entwicklung erlebt und erfreut sich heute einer großen Beliebtheit. Fußball ist im Laufe des letzten Jahrhunderts hierzulande zu einem echten Massenphänomen geworden. 

Immer wieder zeigt sich in Untersuchungen und Umfragen hinsichtlich des Interesses am Thema Sport in Deutschland, dass die Teilnehmer den Fußball auf den ersten Platz wählen – meist mit klarem Abstand vor anderen Disziplinen. 

Die große Begeisterung wird anhand von Zahlen deutlich. So zählte der DFB laut einer Auswertung von statista.de zu Beginn des Jahres 2023 etwas mehr als 7,1 Millionen Mitglieder und ist somit der größte nationale Sport-Fachverband der Welt

Seit 1950 ist diese Zahl der Mitglieder stetig angestiegen, von damals noch etwas mehr als 1,4 Millionen. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Club-Landschaft des deutschen Fußballs. Der FC Bayern München ist mit mehr als 316.000 Mitgliedern – dicht gefolgt von Borussia Dortmund – bundesweit der größte Verein. Auch weltweit zählt man damit zu den drei größten Sportvereinen. 

Geschichte der Bundesliga

Das Flaggschiff des deutschen Fußballs ist natürlich die Bundesliga. Seit ziemlich genau sechs Jahrzehnten begeistert dieser wohl beliebteste innerdeutsche Clubwettbewerb die Fans jede Saison aufs Neue. Auch wenn die Meisterschale seit der Saison 2013/2014 ausschließlich in München in den Himmel gestemmt wurde, waren Zuschauerquoten und Stadionauslastungen stets am Limit. Umso so spannender bleibt also die Frage, wie sich dies mit einem potenziellen neuen Deutschen Meister in Form von Bayer Leverkusen entwickelt.  

Anfänge der Bundesliga: Ein langer Weg bis zum Start

Ideen zu einer Liga wie der Bundesliga gab es bereits in den Jahrzehnten vor der Gründung. In den 50er-Jahren wurde in mehreren Oberligen (unter anderem Süd, West, Ost und Südwest) gekickt, eine zentrale Liga der besten Clubs aus verschiedenen Regionen gab es noch nicht. 

Daraus resultierten starke Leistungsunterschiede innerhalb der einzelnen Wettbewerbe. Zwar wurde bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts vom DFB alljährlich ein deutscher Fußballmeister ermittelt, allerdings in Form eines Turniers. 

Noch 1956, also wenige Jahre vor der Gründung der Bundesliga, wurde bei einem Treffen des DFB ein Vorhaben, diese Umstände zu verändern, abgelehnt. Die Basis für den Wandel wurde 1960 mit einem Wechsel beim Personal des DFB geschaffen. 

Der finale Beschluss wurde jedoch erst im Jahr am 19. Juli 1962 in Dortmund gefasst. Hier legten wichtige Funktionäre fest, dass die Bundesliga mit einer Saison 1963/64 starten soll. Zu den Befürwortern zählten damals große Namen wie:

  • Franz Kremer,
  • Sepp Herberger
  • sowie Hermann Neuberger. 

Ersterer gilt als treibende Kraft hinter den Bemühungen und wird heute von vielen Experten als „Vater der Bundesliga“ bezeichnet. Im ersten Jahr traten im Wettbewerb insgesamt 16 Clubs an, die jeweils in vergleichbaren Teilen aus den Oberligen der verschiedenen Regionen kamen. 

Das erste Spiel der Bundesliga fand am 24. August 1963 statt, das erste Tor fiel bereits nach nur einer Minute durch den Dortmunder Timo Konietzka. Aus heutiger Sicht kaum vorstellbar: Der erste Bundesliga-Meister war der 1. FC Köln, das Ergebnis stand im Mai 1964 fest. 

Die zweite Bundesliga wiederum wurde erst 1974, also ein Jahrzehnt später, eingeführt. Zunächst fand die Austragung in zwei Staffeln statt, die schlussendlich 1981 zusammengelegt wurden. 

FC Bayern München: Rekordhalter der Bundesliga

Über die letzten Jahrzehnte wurden in der Liga eine ganze Reihe von Rekorden aufgestellt. Umfassende Infos zu diesem Thema liefert eine Auflistung auf der Webseite bundesliga.com. Mit einem Blick auf die Clubs konnte sich der FC Bayern München viele Bestmarken sichern. 

Hierzu zählen unter anderem die bisher 32 Meistertitel. Kein anderer Club konnte die Liga nur annähernd oft für sich entscheiden. Gleichzeitig führt der FC Bayern weitere Rankings an, zu denen gehören: 

  • die meisten Meisterschaften in Folge,
  • der größte Vorsprung in einer Meisterschaft
  • sowie die früheste Entscheidung (in der Saison 2013/14). 
Thomas Müller vom FC Bayern München - einer der Rekordspieler der Bayern (Copyright depositphotos.com)
Thomas Müller vom FC Bayern München – einer der Rekordspieler der Bayern (Copyright depositphotos.com)

 

Eine andere Ehre wiederum fällt dem 1. FC. Kaiserslautern zu. Als bisher einziger Club konnte der Verein in der ersten Saison nach dem Aufstieg (1997/98) direkt Meister werden. Aber auch einige Spieler konnten sich ein Denkmal setzen. 

Die meisten Tore erzielte Gerd Müller. Dieser traf während seiner Karriere in der Liga ganze 365 Mal. Des Weiteren ist er, wie Robert Lewandowski, siebenfacher Torschützenkönig beim Blick auf einzelne Spielzeiten. Lewandowski konnte in der Saison 2020/2021 mit seinen 41 Bundesligatoren zudem einen Rekord aufstellen, welcher sicherlich erst einmal für lange Zeit Bestand haben wird.

Es gibt aber natürlich auch kuriose Rekorde: Youssef Mohamad hält die Marke für den frühesten Platzverweis, Marcel Titsch-Rivero den Rekord für die schnellste Rote Karte nach einer Einwechslung. „Der Tiger“ Stefan Effenberg wiederum erhielt während seiner Karriere in der Bundesliga die meisten gelben Karten. 

Die WM-Geschichte

Eines von zwei großen internationalen Turnieren, welches die deutsche Nationalmannschaft in regelmäßigen Abständen bestreitet, ist die Weltmeisterschaft. Seit 1930 wird diese ausgetragen. Erste Titelträger war seinerzeit Uruguay. 

Erfolge der deutschen Nationalmannschaft

Auch wenn sich die DFB-Elf die letzten Jahre stets vorzeitig aus Turnieren verabschiedete, konnte sie bei Weltmeisterschaften insgesamt vier Titel gewinnen: 

  • 1954,
  • 1974,
  • 1990
  • und 2014. 

Das Turnier 1954 fand in der Schweiz statt. Damals ging der Finalgegner Ungarn als klarer Favorit ins Spiel. Dennoch konnte sich die Nationalmannschaft am Ende mit 3:2 durchsetzen. Das entscheidende Tor schoss der mittlerweile legendäre Helmut Rahn in der 84. Minute.

Ein zweiter Titel wäre im Jahr 1966 möglich gewesen, als die Nationalelf gegen England in Wembley im Finale stand. Allerdings fiel in der Verlängerung das noch heute umstrittene Wembley-Tor für England – ein Treffer, bei dem nicht klar war, ob der Ball die Linie überschritt oder nicht. England ging in Führung, Deutschland warf alles nach vorne und verlor schlussendlich nach einem weiteren Treffer der Briten mit 2:4. 

Einen zweiten Titel konnte die Nationalmannschaft im Jahr 1974 auf heimischem Boden erringen. Das entscheidende Tor zum 2:1 im Finale gegen die Niederlande schoss Gerd Müller. 

Titel Nummer drei gelang dem Nationalteam im Jahr 1990 bei der Weltmeisterschaft in Italien. Das entscheidende Tor zum 1:0 im Finale gegen Argentinien schoss der kürzlich verstorbene Andreas Brehme per Elfmeter. Trainer dieser Mannschaft war Franz Beckenbauer, dem das Kunststück gelang als Spieler und Trainer den WM-Titel zu gewinnen. Auch „der Kaiser“ ist Anfang des Jahres ebenfalls von uns gegangen

Zum bisher letzten Mal wurde die deutsche Nationalelf im Jahr 2014 in Brasilien Weltmeister. In einem Herzschlagfinale gegen Argentinien gelang Mario Götze in der Nachspielzeit ein Treffer, der ihn zur Legende machte. Der Titel gilt gleichzeitig als großer Höhepunkt der Karriere des ehemaligen Bundestrainers Jogi Löw. 

Franz Beckenbauer mit Jogi Löw (Foto AFP)
Franz Beckenbauer mit Jogi Löw (Foto AFP)

Bisherige Weltmeisterschaften auf deutschem Boden: 1974

1974 und 2006 – bereits zwei Mal fand ein WM-Turnier in Deutschland statt. In beiden Fällen herrschte im Land eine ganz besondere Stimmung. 1974, bei der Ausrichtung des Turniers in der damaligen BRD, schaffte es der DFB, mit damals hochmodernen Stadien und einer ausgeklügelten Organisation neue Maßstäbe zu setzen. Damit leistete der Bund einen wichtigen Beitrag zur fortschreitenden Professionalisierung des Fußballs. 

Der DFB konnte Gäste aus 15 Ländern begrüßen. Anders, als viele Anhänger des Rasensports es heute von den sommerlichen Turnieren gewohnt sind, spielte das Wetter jedoch nicht mit. Vielmehr waren die Wochen im Juli und Juli ziemlich verregnet. 

Die Stimmung der Fans konnten diese Umstände nicht trüben. Schließlich war der deutsche Fußball in den 70er-Jahren in einem echten Hoch. Zwei Jahre zuvor hatte die Mannschaft mit legendären Spielern wie Franz Beckenbauer, Günter Netzer und Gerd Müller die Europameisterschaft gewonnen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass die Nationalelf nicht nur hierzulande, sondern auch international als Favorit auf den Titel galt – eine Voraussage, die sich bewahrheiten sollte. 

Die zweite Heim-WM 2006 

2006, exakt 32 Jahre später, fand die zweite WM in der Bundesrepublik statt – diesmal in einem bereits vereinten Deutschland. Mit dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ konnte sich die Fußballnation einen Monat lang von ihrer besten Seite präsentieren. 

Das Ziel dabei war vor allem, den Fußball als Element zu präsentieren, das die Nationen verbindet. Anders als 1974 spielte das Wetter diesmal mit: Die Ausrichter und Fans profitierten von viel Sonnenschein und sommerlich warmen Temperaturen. 

Im ganzen Land gab es damals Public Viewings, die die Freunde des Rasensports zusammenbrachten. Zudem wurden die erfolgreichen Spiele der Nationalmannschaft mit Autokorsos gefeiert. Insgesamt nahmen 32 Mannschaften am Turnier teil, doppelt so viele wie noch 1974. 

Erste Bemühungen zur Ausrichtung waren von Seiten des DFB bereits 1993 angestoßen worden. Die finale Zusage bekam der Verband von der FIFA im Jahr 2000. Trainer der DFB-Elf im Jahr des Turniers war Jürgen Klinsmann, der die Mannschaft nach dem Ausscheiden in der Vorrunde der EM 2002 mit viel Einsatz wieder aufbaute. 

Zwar verlor die Mannschaft das Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Italien. Allerdings konnte sie in der Partie gegen Portugal den dritten Platz für sich gewinnen und den Fans somit zumindest ein Trostpflaster geben. Den Titel nahm schlussendlich die Mannschaft aus Italien mit nach Hause. 

Wie sehr die Heim-WM den deutschen Fußball prägte, wird im Dokumentarfilm „Deutschland. Ein Sommermärchen“ von Regisseur Sönke Wortmann deutlich, der die Mannschaft während des Turniers begleiten durfte.

Die EM-Geschichte

Neben der WM sind es vor allem die Europameisterschaften, die die Fans hierzulande in große Begeisterung versetzen und nicht weniger ein echtes Fußballfieber auslösen. Bereits seit 1960 wird das Turnier ausgetragen, die erste Auflage fand in Frankreich statt. 

Die Bilanz des Nationalteams bei der EM

Die Bilanz des Nationalteams bei den bisherigen Europameisterschaften kann sich sehen lassen. Insgesamt drei Mal sicherte sich die Nationalelf den Titel, und zwar in den Jahren: 

GastgeberEMEuropameisterFinal Erg.Vizemeister
🇩🇪 DeutschlandEM 2024
🇦🇹 🇨🇭 Österreich & SchweizEM 2008🇪🇸Spanien1:0🇩🇪 Deutschland
🏴󠁧󠁢󠁥󠁮󠁧󠁿 EnglandEM 1996🇩🇪Deutschland2:1 n. G.G🇨🇿 Tschechien
🇸🇪 SchwedenEM 1992🇩🇰Dänemark2:0🇩🇪 Deutschland
🇩🇪 DeutschlandEM 1988🇳🇱Niederlande2:0Sowjetunion
🇮🇹 ItalienEM 1980🇩🇪BR Deutschland2:1🇧🇪 Belgien
JugoslawienEM 1976🇨🇿 Tschechoslowakei5:3 i. E.🇩🇪 BRD-Deutschland
🇧🇪 BelgienEM 1972🇩🇪BR Deutschland3:0🇨🇳 Sowjetunion

Einen ersten Sieg errang die Mannschaft im Turnier von 1972 in Belgien. Das Finale fand am 18. Juni in Brüssel statt. Die DFB-Elf konnte sich mit einem klaren 3:0 gegen die Sowjetunion durchsetzen. Mit dem Team liefen bereits viele Spieler auf, die zwei Jahre später den Weltmeistertitel nach Deutschland holen sollten. 

Schon in den anderen Spielen des Turniers hatte das Team eine klare Dominanz gezeigt. Spannender Fakt: Gerd Müller wurde mit insgesamt vier Toren in der Endrunde – wie bei einem Blick auf seine gesamte Bundesligakarriere – Torschützenkönig. 

Der Start in das nächste Jahrzehnt verlief für den deutschen Fußball ähnlich positiv. So konnte sich die Mannschaft im Jahr 1980 den zweiten EM-Titel sichern. Im Finale in Rom bezwang sie den Gegner Belgien mit 2:1. Eine entscheidende Rolle spielte dabei das Tor von Horst Hrubesch. 

Bis zum nächsten großen Erfolg bei einer Europameisterschaft sollte es jedoch ganze 16 Jahre dauern. 1996 setzte sich die Elf des damaligen Bundestrainers Berti Voigts beim Turnier in England im Finale gegen Tschechien durch. Entscheidend war das durch Oliver Bierhoff geschossene Golden Goal zum 2:1. 

Europameisterschaft auf heimischem Boden: 1988 

Vor dem diesjährigen Turnier gab es bereits eine EM in der Bundesrepublik, und zwar im Jahr 1988. Bei dieser Europameisterschaft kämpften nur 8 Mannschaften um den Titel – eine für heutige Verhältnisse kaum vorstellbar kleine Zahl. 

Vier der Teams schafften es durch die Gruppenphase, auf die das Halbfinale sowie das Finale folgten. Dementsprechend dauerte das Turnier nur 15 Tage. Die Eröffnungsfeier fand in München statt, das Eröffnungsspiel in Düsseldorf. 

Dabei konnte Deutschland ein 1:1 gegen Italien erzielen. Die DFB-Elf schaffte es in diesem Turnier nur bis ins Halbfinale. Das Finale wiederum wurde in München ausgetragen. Hier konnte sich die Niederlande mit 2:0 gegen die Sowjetunion durchsetzen. 

Insgesamt wurde in acht Stadien gespielt, neben dem Olympiapark und dem Rheinstadion zählten hierzu: 

  • das Niedersachsenstadion in Hannover,
  • das Parkstadion in Gelsenkirchen,
  • das Volksparkstadion in Hamburg, 
  • das Müngersdorfer Stadion in Köln,
  • das Waldstadion in Frankfurt
  • sowie das Neckarstadion in Stuttgart. 

Fun Fact: Als Maskottchen wählten die Veranstalter einen Hasen aus, dem sie den Namen Berni gaben. 

Die diesjährige EM: Fortsetzung der deutschen Fußballgeschichte

Die Geschichte des Fußballs in Deutschland wird sich dieses Jahr mit der zweiten Heim-EM in Deutschland fortsetzen. Im Vergleich zur letzten Auflage ist sie deutlich größer aufgezogen. 

So nehmen 24 Mannschaften Teil, also drei Mal so viele wie noch 1988. Daher dauert das Turnier auch einen ganzen Monat. Das Maskottchen ist dieses Mal ein Bär namens „Albärt“ – die UEFA ließ Schulkinder aus verschiedenen europäischen Ländern den Namen wählen. 

Auch andere Aspekte haben sich verändert und sind spürbar moderner. Durch das Internet haben die Fans einen viel breiteren, schnelleren und direkteren Zugang zu allen Neuigkeiten als noch im Jahr 1988. 

Der Bereich des Entertainments rund um die EM hat sich ebenfalls verändert. Wo früher vielleicht ein Kickertisch genutzt wurde, gibt es heute Videospiele mit Live-Updates. Darüber hinaus ist die diesjährige Ausgabe die erste Europameisterschaft, die vollständig seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages 2021 gespielt wird. 

Das bedeutet, dass Freunde von Sportwetten in der Bundesrepublik mittlerweile vielseitige Möglichkeiten von deutschen Anbietern erhalten, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Gerade zu einer großen Veranstaltung wie der Heim-EM dürfte dieses Feld einen echten Boom erleben. Wie präsent das Thema im Turnier selbst sein soll, wird allerdings noch diskutiert

So forderte der Suchtbeauftragte der Bundesregierung Burkhardt Blienert bereits letztes Jahr ein Verbot von Werbung für Sportwetten während der EM. Der Präsident des Deutschen Sportwettenverbandes Matthias Dahms hält eine solche gesetzliche Einschränkung jedoch für unrealistisch. 

Wer schreibt hier?

    by
  • Nils Römeling

    Nils Römeling ist Autor und Betreiber vieler Fußballwebseiten, die News veröffentlichen rund um die Nationalmannschaft, die Bundesliga, den internationalen Fußball sowie den Frauenfußball.

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