5:1 EM Eröffnungsspiel gegen Schottland – Deutsches Rekord-Spektakel

Julian Nagelsmann schritt nach dem grandiosen EM-Auftakt mit einem breiten Lächeln über den Mittelkreis, als er die Begeisterung in der Münchner Arena spürte. Die deutsche Nationalmannschaft hatte mit einem beeindruckenden 5:1-Sieg gegen Schottland ein klares Zeichen gesetzt und die Fans in Schwarz-Rot-Gold jubeln lassen.

Frühe Tore von Florian Wirtz und Jamal Musiala sorgten für einen Traumeinstieg, der Erinnerungen an frühere Sommermärchen weckte. Deutschland scheint bereit für die Fußball-Europameisterschaft 2024, unterstützt von einer leidenschaftlichen Fangemeinde und spannender Berichterstattung im ZDF. Gleich fünf deutsche Nationalspieler tragen sich in die EM 2024 Torschützenliste ein.

EURO 2024 | Spieltag 1
| Fußball Arena München | 14.6.2024-21:00
Deutschland
Deutschland
N S S U S
5 : 1
Endergebnis
Schottland
Schottland
U N N S U
F. Wirtz
10'
J. Musiala
19'
K. Havertz
45'+1'
N. Füllkrug
68'
E. Can
90'+3'
A. Rüdiger
87'
Tore
Tor
10'
Tor
19'
Elfmetertor
45'
+1
87'
Eigentor
Tor
E. Can (Vorlage: T. Müller)
90'
+3
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'

Gute Anfangsphase – Wirtz und Musiala mit der Führung

Bereits in den ersten Minuten lösten sich alle Zweifel an einem erfolgreichen EM-Auftaktspiel in Luft auf. Florian Wirtz schoss in der 10. Minute ein frühes Tor, gefolgt von einem wunderschönen Treffer von Jamal Musiala in der 18. Minute. Diese beiden schnellen Tore brachten das Team von Toni Kroos frühzeitig in Führung.

Kai Havertz erhöhte nach einem Foul an Ilkay Gündogan, bei dem Ryan Porteous die Rote Karte bekam, noch in der ersten Halbzeit (45.+1). Später schaffte Niclas Füllkrug in der 68. Minute das vierte Tor für Deutschland. Ein eigenartiges Kopfball-Eigentor von Antonio Rüdiger wenige Minuten vor Schluss änderte nichts am klaren deutschen Sieg. Den Endstand setzte schließlich Emre Can in der Nachspielzeit.

Das deutsche Team dominierte das Spiel und zeigte sich von den Schotten unbeeindruckt. Die „Bravehearts“ hatten wenige Mittel, um den hochkonzentrierten Gastgebern Paroli zu bieten. Die Begeisterung darüber war fast sofort im Stadion spürbar. Schon beim Aufwärmen gab es lauten Jubel, vor allem von den schottischen Fans.

Tänzerinnen und Tänzer bei der Eröffnungsfeier der UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2024 vor dem Spiel der Gruppe A zwischen Deutschland und Schottland in der Münchner Fußball-Arena am 14. Juni 2024 in München. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)
Tänzerinnen und Tänzer bei der Eröffnungsfeier der UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2024 vor dem Spiel der Gruppe A zwischen Deutschland und Schottland in der Münchner Fußball-Arena am 14. Juni 2024 in München. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)

Julian Nagelsmann startete als jüngster Trainer in der EM-Geschichte (36 Jahre, 327 Tage) ins Turnier und zeigte sich optimistisch: „Unser Plan ist ausreichend gut, dass wir das Spiel gewinnen können.“ Mit Spannung und Freude gingen die Spieler ins Match. Als Franz Beckenbauers Witwe Heidi den Pokal ins Stadion trug, begleitete ein emotionaler Jubel die Mannschaften.

Diese Freude und Begeisterung waren in München und Berlin in den Fanzonen deutlich zu spüren. Trotz ein bisschen Nervosität war das Gefühl des Optimismus im ganzen Team deutlich wahrnehmbar. Nun stehen die nächsten Herausforderungen gegen Ungarn und die Schweiz an. Aber dieser vielversprechende Start hat die Fans bereits glücklich gemacht.

6.2
1
M. Neuer
7.3
18
M. Mittelstädt
6.9
4
J. Tah
7
2
A. Rüdiger
7.3
6
J. Kimmich
7.9
8
T. Kroos
6.3
23
R. Andrich
7.3
17
F. Wirtz
7.3
21
İ. Gündoğan
7.9
10
J. Musiala
8
7
K. Havertz
6.9
1
Angus Gunn
6.3
3
Andrew Robertson
6.2
6
Kieran Tierney
6.2
13
J. Hendry
5.2
15
Ryan Porteous
6
2
A. Ralston
6.2
11
R. Christie
6.2
8
C. McGregor
6.6
4
Scott McTominay
6
7
John McGinn
6.5
10
C. Adams
field field

Deutschland übermächtig

Die älteste deutsche Startelf seit der EM 2000 gab direkt Vollgas. Gegen die Schotten wollten sie einen schnellen Treffer erzielen. Julian Nagelsmann hatte vor dem Spiel gesagt, dass Schottland „viel Raum hinter der Kette“ lassen würde, was viele Chancen bieten würde. Und tatsächlich, schon nach zehn Minuten fanden sie die Lücke: Kroos passte zu Kimmich, der weiter zu Wirtz, und dessen Schuss von der Strafraumgrenze landete im Tor.

Begegnungsstatistiken
Deutschland
Schottland
Am Tor vorbei 10
Aufs Tor 9
Aufs Tor 0
Am Tor vorbei 1
2 Gelbe Karten 1
0 Rote Karten 1
5 Ecken 0
15 Fouls 9
4 Abseits 0
72 Ballbesitz 28
19 Torschüsse 1
9 Schüsse aufs Tor 0
5 Tore 1
5 Schüsse aufs Tor 1
5 Abgewehrte Schüsse 0
10 Schüsse innerhalb des Sechzehners 1
9 Schüsse außerhalb des Sechzehners 0
0 Torhüter Paraden 5
658 Pässe insgesamt 251
618 Pässe erfolgreich 192

Wirtz wurde damit zum jüngsten deutschen Torschützen bei einer EM-Endrunde. Nur acht Minuten später beeindruckte Musiala mit einem herausragenden Solo. Er umdribbelte Callum McGregor und schoss den Ball ins Tordreieck. Die Fans jubelten lautstark: „Oh, wie ist das schön“. Danach spielte die deutsche Nationalmannschaft routiniert weiter, blieb aber immer gefährlich. Sie warteten geduldig auf weitere Chancen und erhöhten das Tempo sofort, wenn sich eine Möglichkeit ergab.

Internationale Pressestimmen zum EM-Auftaktsieg

SCHOTTLAND

The Herald: „Eine demütigende Niederlage. Die Männer von Steve Clarke bekamen eine ernüchternde Erinnerung daran, wie brutal der internationale Spitzenfußball ist. Allerdings war vorher schon klar, dass die Chance auf das Weiterkommen von den anderen beiden Gruppenspielen abhängen würde.“

The Scotsman: „Schottlands Euro-Blase platzt in München. Diese Nacht der völligen Unbesonnenheit wirft große Fragen auf.“

The National: „Deutschland stürmte aus den Startlöchern und feierte den höchsten Auftaktsieg bei einer Europameisterschaft.“

ENGLAND

The Sun: „SHOWER OF SCOTLAND – die Tartan Army verstummt, als die zügellosen Deutschen einen sensationellen Start in ihre EM hinlegen.“

Mirror: „Die ausrutschenden Schotten werden zu zehnt von Deutschland mit fünf Toren gedemütigt. Der EM-Vorhang hebt sich – und der Gastgeber erwischt einen Raketenstart.“

Daily Mirror: „Die Gastgeber setzen ein Zeichen. England hat bei der EM 2004 kein Monopol auf junge Offensivtalente, und Schottland ist sich dessen schmerzlich bewusst geworden.“

Kurz vor der Halbzeit folgte eine solche Gelegenheit. Der schottische Verteidiger Porteous ging im Strafraum zu hart gegen Gündogan vor, der scheinbar schwer verletzt liegen blieb. Schiedsrichter Clement Turpin blieb ruhig, sah sich die Szene an und entschied: Elfmeter für Deutschland und rote Karte für Porteous.

Die DFB-Elf spielte danach noch dominanter. Sie schafften weitere Chancen und kontrollierten das Spiel komplett. Torwart Manuel Neuer musste bis zum 4:1 kein einziges Mal entscheidend eingreifen. Nagelsmann nutzte die Gelegenheit, um Spielern wie Pascal Groß, Leroy Sane, Füllkrug und Thomas Müller frühzeitig Spielzeit zu geben. Das Publikum feierte und sang: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“.

Die deutsche Mannschaft zeigte taktische Brillanz und zauberhaften Fußball, der die Fans begeisterte. Ihre jungen Stars, angeführt von Wirtz und Musiala, beeindruckten die gesamte Arena. Es war ein Fußball-Hit, den keiner so schnell vergessen wird.

(L-R hintere Reihe) Deutschlands Torhüter #01 Manuel Neuer, Toni Kroos, Antonio Rüdiger, Kai Havertz, Robert Andrich und Jonathan Tah (L-R vordere Reihe) Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Maximilian Mittelstaedt, Florian Wirtz und Ilkay Gundogan posieren für ein Mannschaftsfoto vor dem Anpfiff des UEFA-Euro-2024-Fußballspiels der Gruppe A zwischen Deutschland und Schottland am 14. Juni 2024 in der Münchner Fußball-Arena in München. (Foto: Tobias SCHWARZ / AFP)
(L-R hintere Reihe) Deutschlands Torhüter #01 Manuel Neuer, Toni Kroos, Antonio Rüdiger, Kai Havertz, Robert Andrich und Jonathan Tah (L-R vordere Reihe) Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Maximilian Mittelstaedt, Florian Wirtz und Ilkay Gundogan posieren für ein Mannschaftsfoto vor dem Anpfiff des UEFA-Euro-2024-Fußballspiels der Gruppe A zwischen Deutschland und Schottland am 14. Juni 2024 in der Münchner Fußball-Arena in München. (Foto: Tobias SCHWARZ / AFP)

Traumauftakt mit Traumquote: 22,49 Millionen sehen DFB-Sieg

Der erfolgreiche Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in die EURO 2024 hat dem ZDF die besten Einschaltquoten seit Jahren beschert. Am Freitagabend verfolgten in der Spitze 22,49 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den 5:1-Sieg über Schottland, der zusätzlich bei MagentaTV übertragen wurde. Der Marktanteil für das ZDF lag bei herausragenden 69,0 Prozent.

Damit übertraf das erste EM-Spiel die Zuschauerzahlen der WM 2022 in Katar deutlich. Damals hatten 17 Millionen Fußballfans die Gruppenspiele gegen Spanien und Costa Rica gesehen. Die beste Quote des Jahres 2022 hatte allerdings das EM-Finale der Frauen gegen England verzeichnet.

Bei der EM 2021 erzielte jedes der vier deutschen Spiele Quoten von mehr als 20 Millionen Zuschauern, wobei das Achtelfinal-Aus gegen England sogar von 27,36 Millionen Menschen verfolgt wurde. Unerreicht blieben jedoch die Rekorde der WM 2014, als den deutschen Finalsieg über Argentinien 34,65 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten.

Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik

Manuel Neuer stand nach seinen jüngsten Fehlern besonders unter Druck. Die schottische Offensive stellte ihn jedoch vor keine größeren Herausforderungen. Beim Gegentor konnte er nichts ausrichten.

Joshua Kimmich begann mit einem kleinen Wackler auf der rechten Abwehrseite, bereitete jedoch die Führung durch Wirtz vor. Eine grundsolide Leistung von ihm.

Antonio Rüdiger agierte von Anfang an als Chef der deutschen Abwehr. Er klärte mehrere brenzlige Situationen und zeigte sich auch im Spielaufbau stark. Lediglich sein unglückliches Eigentor kurz vor Schluss trübte den Eindruck etwas.

Jonathan Tah hatte wenig zu tun, harmonierte jedoch gut mit Rüdiger. Er kassierte unnötigerweise eine Gelbe Karte.

Maximilian Mittelstädt ist derzeit fest als Linksverteidiger gesetzt. Offensiv zeigte er sich zurückhaltend, ließ aber defensiv nichts anbrennen.

Robert Andrich räumte im Mittelfeld neben Toni Kroos auf, kassierte jedoch nach einer Grätsche die erste Gelbe Karte des Turniers. Aufgrund dieser Karte nahm ihn Trainer Nagelsmann zur Pause vom Platz.

Toni Kroos gab dem deutschen Spiel Struktur. Trotz einiger Probleme mit dem Stand auf dem Spielfeld fanden seine langen Bälle immer ihr Ziel. Alle 55 Pässe in der ersten Hälfte kamen an.

Jamal Musiala wirbelte auf dem Platz und traf sehenswert zum 2:0. Er wechselte ständig die Position und spielte stark mit Wirtz und Gündogan zusammen.

Ilkay Gündogan, der Kapitän, organisierte das Spiel zwischen Wirtz und Musiala. Er leitete den zweiten Treffer ein und holte einen Elfmeter heraus. Nach einem üblen Foul konnte er glücklicherweise weitermachen.

Florian Wirtz erzielte den Führungstreffer, was dem Team einen wichtigen Schub gab. Er zeigte auch danach viel Spielfreude und war von den Schotten nur schwer zu stoppen.

Kai Havertz war von Anfang an ins Kombinationsspiel der Deutschen eingebunden. Er legte das zweite Tor für Musiala auf und verwandelte einen Elfmeter souverän.

Pascal Groß kam in der zweiten Halbzeit für Andrich ins Spiel und erfüllte seine Aufgabe ordentlich.

Niclas Füllkrug ersetzte Havertz nach etwa einer Stunde und schloss mit einem sehenswerten Treffer ab. Es war sein zwölftes Tor im 17. Länderspiel.

Leroy Sané wurde für Wirtz eingewechselt und hatte sofort eine gute Chance. Der Münchner ist eine echte Alternative.

Thomas Müller kam für Musiala ins Spiel und absolvierte damit sein 130. Länderspiel, womit er mit Lukas Podolski gleichzog.

Emre Can, der nachnominiert wurde, durfte in den Schlussminuten noch einige Spielpraxis sammeln und traf in der Nachspielzeit.

Wer schreibt hier?

  • Nils Römeling

    Nils Römeling zeichnet sich seit 2006 als versierter Autor und Betreiber von erfolgreichen, reichweitenstarker Fußballwebseiten aus. Sein Fokus liegt auf der Bereitstellung aktueller Nachrichten, die die deutsche Nationalmannschaft, die Bundesliga, den internationalen Fußball und den Frauenfußball abdecken. Persönlich hat er die einzigartige Erfahrung gemacht, mehrere Fußballweltmeisterschaften (2010, 2014 und 2022) live zu erleben und über die jüngsten Fußball-Europameisterschaften in den Jahren 2016 und 2021 zu berichten. Abseits seiner beruflichen Tätigkeit findet er Vergnügen daran, Spiele des FC Augsburg direkt im Stadion zu verfolgen.

P