Kurz vor Beginn der UEFA-Europameisterschaft 2024 herrscht in England große Unruhe. Harry Kane und seine Teamkollegen stehen nach einer enttäuschenden 0:1 Vorstellung gegen Island heftig in der Kritik. Das Unbehagen der Fans war in Wembley deutlich zu spüren, als Buh-Rufe durch das Stadion hallten und viele Zuschauer vorzeitig die Ränge verließen.
Diese Reaktionen sind ein Ausdruck der wachsenden Skepsis und Angst unter den englischen Fans. Nach einer enttäuschenden Leistung sieht sich das Team einer heftigen Welle des Unmuts ausgesetzt. Die Erwartungen an die bevorstehende EM sind hoch, und der Druck auf die Spieler, besonders auf Kapitän Harry Kane, ist enorm.
Buhmänner statt Hoffnungsträger: Kanes Engländer spüren „Zorn Wembleys“
Nach der Niederlage gegen Island mit 0:1 wurde das englische Team in der Presse hart kritisiert. Die Boulevardzeitung The Sun schrieb, dass das Team von Gareth Southgate alle Titelträume lächerlich gemacht hat. Diese Niederlage erinnerte stark an das Achtelfinal-Aus vor acht Jahren gegen Island. Die Atmosphäre im Wembley-Stadion wurde als feindselig beschrieben.
Der Telegraph meinte, das englische Team kam nahe an die Selbstsabotage vergangener Jahre heran. Der Daily Mirror nannte das Team um Kapitän Kane abwertend „Gareth’s Boo Boys“, da sie den „Zorn Wembleys“ spürten. Die englische Mannschaft reist nun mit der Last der enttäuschten Hoffnungen und dem Geist von 2016 nach Deutschland zur Europameisterschaft.
Die Presse zerreißt Englands Team
Southgate erklärte, dass die Mannschaft „nicht genug Charakter gezeigt“ habe und zeigte Verständnis für die Kritik. Er betonte jedoch, dass er ruhig bleiben müsse, da er die Gründe kenne und wisse, was in der kommenden Woche zu tun sei. Der 53-Jährige verteidigte sich auch wegen der Nichtberufung erfahrener Spieler wie Harry Maguire und Jack Grealish.
Die „Sun“ spottete, dass Southgate „so viele cremefarbene Strickwaren tragen könne, wie er will, um kuschelig zu wirken“, aber in der Vorbereitung „äußerst rücksichtslos“ gewesen sei. Die Hoffnungen ruhen nun vermehrt auf Jude Bellingham, der nach dem Champions-League-Triumph mit Real Madrid gegen Island noch nicht dabei war. Ohne ihn präsentierte sich der EM-Zweite von 2021 laut dem „Guardian“ „besorgniserregend frei von Energie und Widerstand“.
Vor den bevorstehenden Duellen mit Slowenien, Dänemark und Serbien in der Gruppe C wünscht man sich in England eine Leistungssteigerung. Viele hoffen, dass die schmerzhafte Niederlage ein „gewaltiger Weckruf“ war, wie die „Sun“ es ausdrückte. Der „Daily Mirror“ bezeichnete den leeren Abschied der englischen Stars im Wembley-Stadion als „denkbar schlechtesten Abschied“.